Schaltfunktionen im Decoder
Möchten Sie
außer der
Regelung der Geschwindigkeit weitere Funktionen in der Lokomotive
fernsteuern,
z.B. einen Entkuppler, ein
Signalhorn, die Zugbeleuchtung, etc., so
lässt sich dieses durch die
Verwendung eines zweiten Servo-ICs im Lok-Decoder realisieren. Das IC
wird
angesteuert durch die Impulse eines zweiten Kanals der
Decodierschaltung im IC
2. Dieser zweite Decoder lässt sich z.B. ohne Platznot auch
gut in
einem der Wagen unterbringen, um z.B. die Zugbeleuchtung ein- und
auszuschalten. Mit einem
Schaltmodul auf der Basis eines modifizierten Lokdecoders lassen sich auch Weichen und
Signale steuern, so ein Modul kann auf der Anlage direkt vom Gleis mit
Strom und Impulsen versorgt und direkt bei der Weiche oder beim Signal
plaziert werden.
Im Lok-Decoder wird
das zweite Servo-IC bei Verwendung eines NE544 wie
im
Schaltplan 1 beschaltet. Die Bauteile für die Impulsdehnung
entfallen, der
Anschluss Pin7 (Totzeit-Eingang) wird auf Masse gelegt, so dass nur die
Richtungslogik den Zustand des Ausgangs beeinflusst. Mit einem Servo-IC
können zwei unabhängige Schaltfunktionen realisiert
werden:
bei Impulsen
kürzer als
1,5 ms geht der Ausgang A (Pin 9 des IC) auf H-Potential und steuert
den
Schalttransistor BD677 durch. Entsprechend nimmt bei Impulsen
länger als 1,5 ms
der Ausgang B (Pin 13) H-Potential an, der zweite
Schalttransistor
steuert einen zweiten Verbraucher an.
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Schaltplan 1
Verwendung
eines
zweiten NE544 im Lok-Decoder zum Schalten von
Sonderfunktionen.
Die
eingezeichneten
Verbraucher können z.B.
Entkuppler, Signalhorn, Zugbeleuchtung,
etc. sein.
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Bei
Verwendung eines
M51660L als
Servo-IC kommt
eine entsprechende Schaltung zum Einsatz: Hier wird Pin 9
auf Masse gelegt, der Wert für Rc wird auf 100k heraufgesetzt, Ce
und Rb werden durch eine Drahtbrücke ersetzt. Die Ausgänge A
(Pin6) und B (Pin 10) steuern
zwei Schalttransistoren durch (siehe Schaltplan 2).
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Schaltplan 2
Verwendung
eines
M51660L zur Realisierung von Schaltfunktionen im Lok-Decoder.
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Im
Steuergerät werden für
den Kanal, der die Schaltfunktion auslösen soll, statt des
Fahrregler-Potentiometers zwei Festwiderstände von je
5 kOhm
eingesetzt (siehe Schaltung 3). Der Taster 1
überbrückt diese
beiden in Reihe geschalteten Widerstände, wodurch eine
Impulspause
von 1,0 ms erreicht wird. Die Folge ist das Einschalten des
Verbrauchers 1 am Ausgang A des Servo-IC. Wird der Taster 2
betätigt
(ein Umschalter mit Ruhekontakt) so wird ein Gesamtwiderstand von 10
kOhm und damit eine Impulslücke von 2,0 ms erreicht. Die Folge
ist
das Durchschalten des Transistors am Ausgang B und das Aktivieren des
Verbrauchers 2. Wenn kein Taster gedrückt wird,
beträgt die
Impulspause 1,5 ms und keiner der beiden Verbraucher wird
aktiviert. Damit das Steuergerät diesen Kanal nicht
nur für die
Sonderfunktion benutzt, können durch einen Umschalter
wahlweise
ein
Fahrregler
oder die Taster für Sonderfunktionen eingesetzt werden.
Diese Schaltung müsste für jeden
Sonderfunktions-Kanal vorgesehen werden. Für dauerhaftes Ein-
und
Ausschalten eines Verbrauchers (z.B. der Zugbeleuchtung) kann man
natürlich statt der Taster auch Schalter verwenden.
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Schaltplan 3
Änderung
im Steuergerät zur Realisierung zweier Schaltfunktionen
im Lok-Decoder.
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Sollte
in der Ruhestellung die Impulspause nicht genau 1,5 ms betragen,
könnte es sein, dass einer der Verbraucher anspricht auch ohne
dass ein Taster betätigt wird. In diesem Falle müsste
einer
der beiden 5 kOhm-Widerstände durch ein Trimmpotentiometer
ersetzt
werden, mit dessen Hilfe eine Feinjustierung möglich
wäre.
Wenn nur ein Verbraucher angesteuert werden soll, kann auf die
Beschaltung der Ausgänge B (Pin 13 im NE544 und Pin 10 im
M51660L)
verzichtet werden. Die Schaltung im Steuergerät vereinfacht
sich in
diesem Falle auch ein wenig: siehe Schaltplan 4.
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Schaltplan 4
Änderung
im Steuergerät zur Realisierung einer Schaltfunktion
im Lok-Decoder.
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